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22. März 2012
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22. März 2012DJ Pyro lässt die Funken sprühen
Der Rostocker Schweißer Oliver Karsten setzt in seiner Freizeit auf musikalische Funken: Er legt als DJ Pyro in Clubs und Discos der Region Elektro auf. Das ist meist lustig, oft ziemlich anstrengend und selten rentabel.
(OZ) –
Während die Menge auf der Tanzfläche tanzt und tobt, die Boxen vibrieren und die Stimmung in der Disco immer besser wird, steht der Rostocker Oliver Karsten (21) alias DJ Pyro entspannt auf der Empore. Lässig hält er mit einer Hand einen Kopfhörer an sein Ohr, mit der anderen Hand dreht er an Reglern auf dem DJ-Pult. „Mit einem Ohr hört man den folgenden Musiktitel vor, um die Geschwindigkeit anzupassen und aus geeigneten Stücken einen guten Song zu machen“, erklärt er.
Musik machen als Hobby
Der 21-Jährige ist von Beruf Schweißer, mischt nur in seiner Freizeit Musik. Denn der Verdienst hält sich für DJs oft in Grenzen. „Mal gibt‘s 50 Euro, mal aber auch gar nichts. Wie viel genau, das kommt immer auf die Besucherzahl und Art der Party an.“ Geld ist aber nicht seine Motivation, er will seine Liebe zur Musik teilen. Das ist es, was ihn nach einer ganzen Arbeitswoche auch an einem Freitagabend noch die Muße und Kraft finden lässt, noch viele weitere Stunden in diesigen, lauten Tanzschuppen für Stimmung zu sorgen. Olivers Idealismus speist sich aus eigener Ausgeh-Enttäuschung.
Oft sei er mit Freunden unterwegs und von der in einer Disco gespielten Musik wenig angetan gewesen. Pyro‘s Lösung: „Dann mach‘ ich die Musik halt selbst.“ Gesagt, getan. Im Herbst 2009 legte er bei einer Geburtstagsparty erstmals auf — und schloss sich daraufhin dem Rostocker Internetradio Cordless-Radio an. Dort schlossen sich Jung-DJs zusammen, um sich ausprobieren und mit Hobby-Kollegen Erfahrungen austauschen zu können. Im Gegensatz zu den Feiergästen, haben DJs wie Oliver Karsten nicht die Möglichkeit, zu kommen und zu gehen, wenn sie keine Lust mehr spüren oder wenn sie müde sind.
Der DJ ist für viele unsichtbar
Durchhalten, bis der letzte Gast die Tanzfläche verlässt — das ist das Motto, jedes Wochenende aufs Neue. Als eine menschliche Musikabspiel-Maschine sieht sich Pyro jedoch nicht. „Klar unterliegt man, wenn man von einem Veranstalter gebucht wird, manchen Zwängen. Die Hauptsache ist aber, dass ich als Elektro-DJ auch Elektromusik spielen darf und soll.“ Die Partygäste honorieren die Arbeit eines DJs häufig jedoch nicht, nehmen den eigenen schönen und lustigen Abend oft als etwas Selbstverständliches wahr.
Es gibt aber auch Ausnahmen. „Wenn die Leute einen anfeuern, Zugaben hören wollen: das ist echt cool“, sagt Oliver. Das DJ-Handwerk sei auch nicht so leicht, wie viele Leute glauben. Neben einem profunden Musikwissen ist viel technisches Verständnis und außerdem Gefühl gefragt. Denn nicht jeder Effekt passt zu jedem Titel, nicht immer ist das Tempo der Songs gleich. „Es bedarf weitaus mehr, als nur an ein, zwei Reglern zu drehen.“ Obwohl DJ Pyro bereits vor 1200 Zuhörern auf dem Warnow Open Air Festival auflegte, hat er einen Traum: Einmal im bekannten Berliner Szene-Treff „Tresor“ auftreten.
Verfasst vom OZ Author „Björn Wisker“
Vielen Dank für den Artikel über mich.
Euer Pyro Dj